Gegen den Winterblues
November bis Februar sind die düstersten Monate des Jahres. Sobald es draußen regnerisch, kälter und dunkler wird beginnt für viele Menschen die Zeit von Schnupfen, Erkältungen, Grippe und manchmal dem Winterblues, also einem depressiven Stimmungsloch. Das lässt sich auch erklären: wir sind mehr drinnen bei trockener Heizungsluft, bewegen uns weniger an der frischen Luft und bekommen weniger Tageslicht. Alles Faktoren, die sich negativ auf unser Immunsystem auswirken – und genau das ist in dieser Zeit so wichtig. Ein Vitamin spielt in dieser Zeit eine besondere Rolle, das Vitamin D.
Funktionen
-
Knochenmineralisierung
-
Calciumhomöostase
-
Phosphatstoffwechel
-
Anregung des Immunsystems
Vorkommen
-
nur ca. 10 % über Nahrung ( Lebertran und Fettfische (z. B. Lachs, Hering, Makrele)
-
Rest über Eigensynthese der Haut durch UVB-Strahlung der Sonne
Mangelsymptome
-
Marginal: diffuse Knochen- und Muskelschmerzen, eingeschränkte Mobilität, chronischer Müdigkeit, depressiven Verstimmungen
-
Manifest: Rachitis bei Kindern und Osteomalazie bei Erwachsenen
Funktionen
Wir brauchen Vitamin D für
-
unsere Knochengesundheit, weil es die Aufnahme von Kalzium und Phosphat im Darm und im Knochen die Mobilisation und Mineralisation fördert, sowie die Knochenbildung stimuliert, indem es knochenaufbauenden Zellen anregt. Vitamin D in Kombination mit Kalzium sind somit die Hauptsäulen der Knochengesundheit und beugen so späterer Osteoporose vor.
-
unser Immunsystem durch seine anregende Wirkung auf Ausbildung und Ausreifung von Immunzellen.
-
die Regulation der Muskelkontraktion und somit wichtig für Muskelkraft und das Zusammenspiel zwischen Nervensystem und Muskeln
-
Außerdem werden in der Forschung schützende Funktionen in Bezug auf chronische Erkrankungen, wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten, Diabetes Typ 2, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Multiple Sklerose oder rheumatoide Arthritis diskutiert.
Mangel
Wenn unsere Vitamin D Speicher sich leeren, dann
-
sind wir anfälliger für Infekte, weil unsere Immunsystem leidet
-
leiden u.U. an chronischer Müdigkeit
-
oder depressiven Verstimmungen
-
und können langfristige Folgen in Form von Rachitis bei Kindern oder Osteomalazie bei Erwachsenen erleiden.
Versorgung
Die Lage scheint tatsächlich ernst. Laut der Nationalen Verzehrstudie II (NVS II) des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sind etwa 82% der Männer und 91 % der Frauen von einer Unterversorgung mit Vitamin D betroffen – und zwar unabhängig ihrer Ernährungsweise!
Zufuhr
Bei ausreichender Sonnenbestrahlung kann unser Körper über die Haut einen Großteil selber produzieren. Mit unserer Ernährung schaffen wir nur einen Anteil von etwa 10 bis 20 Prozent – und die beschränken sich primär auf Lebertran und Fettfische (z. B. Lachs, Hering, Makrele). Die anderen 80 % können wir aber nur mit ausreichender Sonne selbst herstellen:
-
zwischen April-September
-
zwischen 11-14 Uhr, 5-30 Minuten
-
an mehreren Tagen die Woche
-
min. freie Hände, Arme und Gesicht ohne Sonnencreme
Dabei bremst das Gewicht die Vitamin D Herstellung, also je größer der BMI, desto geringer die Synthese, sodass die erforderliche Dosis bei Menschen mit Übergewicht auf das 1,5 und bei Adipositas (BMI >30) auf das 2-3 fache ansteigen kann. Bei Menschen ab dem 65. Lebensjahr geht die Aufnahme bei gleicher Sonneneinstrahlung auf ein Drittel bis max. die Hälfte zurück.
Zwischen Oktober und März müssen wir uns zwingend mit einer ergänzenden Aufnahme beschäftigen – die Sonne schafft’s nicht mehr und mit der Nahrung ist’s zu wenig. Hier können uns Nahrungsergänzungsmittel helfen. Das fettlösliche Vitamin D kann im Körper gespeichert werden, d.h. eine zusätzliche Aufnahme durch eine Supplementierung sollte nicht unbedacht hoch gewählt werden, weil dies der Gesundheit schaden könnte. Außerdem ist immer zu empfehlen, vor einer Supplementierung beim Arzt den persönlichen Versorgungsstatus bestimmen zu lassen.
Empfehlung
Vitamin D hat eine hohe therapeutische Bandbreite, das bedeutet, der Abstand zwischen seiner therapeutischen Dosis und einer Dosis, die zu einer giftigen Wirkung führt ist recht groß.
Die offizielle Empfehlung der Fachgesellschaften liegt bei 800 IE pro Tag für Erwachsene. Jedoch setzen sich mehr und mehr höhere Zufuhrempfehlungen in wissenschaftlichen Veröffentlichungen durch, die Vitamin D in Höhe von 40-60 IE pro kg Körpergewicht pro Tag für Erwachsene angeben. Die erforderliche Aufnahme unterscheidet sich zudem je nach Alter (Säuglinge, Kinder&Jugendliche, Senioren) und in besonderen Lebenssituationen, wie z.B. Schwangerschaft und Stillende.
Für weitere Informationen und Empfehlungen zu Vitamin D berät Dich gerne Dein Arzt oder Du kannst Dich auch direkt an “Kinzigtatal goes vegan” (info@kinzigtal-goes-vegan.de) wenden.
Alter | D-A-C-H Referenzwerte IE / mcg | Alternative Referenzwerte |
---|---|---|
1 – 15 Jahre | 800 / 20 | 1.000 / 25 |
15 – 18 Jahre | 800 / 20 | 2.000 / 50 |
18 – 65 Jahre | 800 / 20 | 2.000 / 50 |
Ab 65 Jahre | 800 / 20 | 4.000 / 100 |
Schwangere | 800 / 20 | 4.000 / 100 |
Stillende | 800 / 20 | 6.000 / 150 |
Analytik
über Serumkonzentration:
Status | nmol/l | ng / ml |
---|---|---|
Unzureichende Versorgung | 30-50 | 12-20 |
Mangel | < 30[/av_cell][av_cell col_style='' av_uid='av-fttt2z']< 12[/av_cell][/av_row] [av_row row_style='' av_uid='av-e1thu3'][av_cell col_style='' av_uid='av-crwz3f']adäquater Vitamin-D-Status[/av_cell][av_cell col_style='' av_uid='av-a9z0qj']> 50 | > 20 |
gesundheitliche adverse Effekte möglich (Hypercalcämie) | > 375 | > 150 |